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Hubert Schmalix |
Druckgrafik/Flachdruck TECHNIK.
Die Zeichnung wird mit einer fetthaltigen Substanz auf einen speziell
vorbereiteten (geschliffenen, gekörnten und entfetteten) feinkörnigen
Kalkstein gebracht. Um die fetthaltige Zeichnung auf dem Stein zu stabilisieren
und die nicht druckenden Partien für die aufzutragende Farbe unempfindlich zu
machen, wird die Steinoberfläche mit Talk überwischt und eine Ätzflüssigkeit
aufgetragen. Nachdem sie vom Stein wieder abgewaschen und dieser getrocknet ist,
erfolgt mit Gummiarabikum ein filmartiger Überzug. Der feuchte Gummi wird von
der fettigen Zeichnung abgestoßen und bleibt nur auf den unbezeichneten Stellen
haften. Ist der Stein getrocknet, wird die Zeichnung mit Terpentin ausgewaschen,
bis diese nur noch als Fettgrund zu sehen ist. Dieser Fettgrund muss durch
Einreiben mit Asphalttinktur verstärkt und dann getrocknet werden. Eine Walze
überträgt die Druckerfarbe auf den angefeuchteten Stein. Der Fettgrund stößt
das Wasser ab und nimmt die Farbe auf, die, da fetthaltig, von den feuchten
Steinpartien abgestoßen wird. Der Stein kommt in eine Reiberpresse - mit der
der Druck erfolgt. Statt eines Steines können auch Metallplatten verwendet
werden. Nach dem Druck der Auflage
wird der Stein abgeschliffen (oft 2 Steine aufeinander gerieben) und kann für
eine neue Arbeit präpariert werden. 1.
Direktes Arbeiten auf dem Stein mit Litho - Kreide und -Tusche, mit Pinsel,
Feder, Schaber, Nadel u.a. Es lässt sich auch mit der Spritztechnik (Sieb oder
Bürste) arbeiten, man kann lavieren, ätzen, schaben etc. Die Tusche kann mit
anderen Substanzen (Terpentin, Benzin z. B.) gemischt werden, was perlartige
Strukturen bewirkt. Auf den Stein lassen sich Zeitungsklischees umdrucken,
Objekte abpressen, frisch gedruckte Zeitschriften und Textilstrukturen u. ä. übertragen
- es kann also nicht nur gezeichnet und laviert werden. Robert Rauschenberg hat
die Ausdrucksmöglichkeiten der Lithographie wesentlich erweitert. Er
kombinierte Fotografie mit Pinsel- und Kreidezeichnung. Die Platte für die
Fotodetails wird dabei mit einer lichtempfindlichen Schicht überzogen, getrocknet,
unter einem fotografischen Negativ belichtet und als erste (vor der fotolosen)
Platte abgedruckt. Gedruckte Fotos sind aber auch direkt - in Terpentin getränkt
- mit der Presse auf den Stein übertragbar. Auch auf fotomechanischem Wege können
Siebdruckraster hergestellt werden, die mit Lithotusche auf den Stein gebracht
werden. Photolithographie, die einen originalgrafischen Charakter hat. TECHNIK.
Im Prinzip wie die Schwarzweiß-Lithografie, nur ist für jede Farbe ein eigener
Stein erforderlich. Ernst Ludwig Kirchner hat von 5, Picasso von 6 Steinen
gedruckt. Durch Übereinanderdruck entstehen zahlreiche Mischtöne. Jules Cheret
arbeitete als erster mit der Farbmischung beim Zusammendruck weniger
Grundfarben. |
Zuletzt aktualisiert am 31.03.2024 11:28 ! - Irrtum und Schriftfehler vorbehalten! |